C.G. Jung und die Synchronizität
C.G. Jung hat mit seinem Konzept der Synchronizität ein „Prinzip
akausaler Zusammenhänge“ beschrieben, also Ereignisse als aufeinander
bezogen aufgefasst, die unter logischen Gesichtspunkten keinen kausal
fundierten Bewies liefern, aber trotzdem bedeutungsvoll sind. Auf diese
Art und Weise hat Jung versucht, „den Dualismus von Zufall versus
Kausalität zu zerschneiden“ ( Samuels, Shorter, Plaut 1991: 209).
"Die
synchronistische Erfahrung geschieht dort, wo zwei Wirklichkeiten
(...) sich überschneiden." ( Samuels, Shorter, Plaut: 209)
Ich bin kein Esoteriker im modernen Sinn des Wortes. Aber ein persönliches Erlebnis hat mich zutiefst beeindruckt:
Am
18. September 2012 hat sich mein 83-jähriger Vater erhängt, nachdem er
meine 84-jährige Mutter, die er engagiert gepflegt hat,
zusammengeschlagen hat und danach versucht hat, sie zu erschießen (ein
dramatisches Familienereignis mit einem nur scheinbar paradoxen
glücklichem Resultat, meiner Mutter geht es so gut wie seit langer Zeit
nicht mehr, mir übrigens auch).
Mein Vater war ein
intellektualistischer Arbeiter, der, philosophisch betrachtet, ein
absoluter Materialist war. Bei religiösen Themen war sein Credo. „Alles
psychologische Konstrukte, um der Realität des Todes als endgültiges Aus
nicht ins Auge zu sehen!“
Ironisch fügte er immer hinzu: „Wenn es soweit ist, gebe ich Dir ein Zeichen aus dem Jenseits“.
An
dem Tag seines Todes saß ich, als ich die Nachricht von Freunden
erfuhr, in meinem Auto auf einem Parkplatz einer Kleinstadt, ca. 350 km
entfernt von dem Wohnort meiner Eltern.
Sofort tauchte trotz
Traurigkeit und dem Gedanken „Irgendwie ist es gut so.“ die Frage auf:
„Was ist denn nun Vater, jetzt weißt Du doch Bescheid?“
In
diesem Moment taucht hinter mir im Rückspiegel ein Opel Rekord BAUJAHR
ca. 1960 auf, genau der gleiche Typ, den er mit mir als kleiner Junge
als erstes Auto gebraucht gekauft hatte.
Es war sein ganzer Stolz
und auch später spielte das Auto (immer eine Nummer zu groß für seinen
Status, aber bar bezahlt) eine immense Rolle für sein Selbstwertgefühl
und als Ausgleich für seine beruflich bescheidene Entwicklung.
Mein erster Gedanke: „ Danke, dass Du jetzt so ehrlich bist und mir zeigst, dass Du Deinen Verstand überschätzt hast.“
Aktuell naturwissenschaftlich betrachtet natürlich Zufall!
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