Die menschliche Natur ist so anpassungsfähig (Mensch als Mängelwesen/Gehlen), dass sie die jeweiligen Strukturen der Gesellschaft typischerweise reflektiert.
„Diese Theorie (des Gesellschafts-Charakters, G.Sch.)
postuliert, daß im Gesellschaftsprozess die menschliche Energie zu
Charakterzügen strukturiert wird, welche den meisten Mitgliedern einer Klasse
bzw. einer Gesellschaft gemeinsam sind. Der Gesellschafts-Charakter motiviert
sie, sich so zu verhalten, daß sie ihren gesellschaftlichen und
wirtschaftlichen Funktionen mit einem Optimum an Energie und einem Minimum an
Reibung nachzukommen. Der Gesellschafts-Charakter ist das Ergebnis der
Anpassung der menschlichen Natur an die gegebenen sozio-ökonomischen
Bedingungen; außerdem tendiert er dazu, diese Bedingungen zu stabilisieren und
zu erhalten.“ (Fromm 1981: 476)
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