How to start a Movement
dazu ein Vortrag "How to start a movement"
http://www.ted.com/talks/derek_sivers_how_to_start_a_movemen...
Dies ist ein anschauliches Beispiel für die Macht des Unbewussten und zum Ablauf von sozialen Prozessen.
Hier
wirkt das strukturell Unbewusste auf der Ebene der Gruppe (Führer,
Follower, face-to-face-crowd) auf das individuelle Unbewusste der
Nachahmer und VERURSACHT den sozialen Prozess.
Die doppelte
Natur des Menschen als soziales Tier wird besonders deutlich, oder
anders ausgedrückt die Einheit und die Differenz von Natur und
Geist/Kultur.
Der „Verrückte“ (und seine kulturell
eigenständige, SOZIOLOGISCH betrachtet bewusste Aktion) wird zum
„Führer“. Der mutige Anschluss-Tänzer (Follower) HANDELT noch stark
sozial eigenständig, SOZIOLOGISCH bewusst. Dann wird zunehmend deutlich,
dass die Nachfolger sich instinktiv, SOZIOLOGISCH unbewusst VERHALTEN.
Es erinnert an den bekannten Herdentrieb.
Übrigens wird auch
die Gleichheits-Ideologie und die anthropologisch unterbelichtete
Differenz zwischen Menschen deutlich. Es ist SOZIOLOGISCH unangemessen,
von DEM Menschen zu sprechen.
Zuletzt ist es für die meisten
nicht mehr möglich, NICHT mit zu tanzen. Es entsteht ein sozialer Sog,
das verrückte Tanzen wird zur sozialen Normalität.
Diesem Sog
können sich jetzt wiederum nur SOZIOLOGISCH bewusst HANDELNDE Menschen
entziehen. Diese Nicht-Tänzer bilden jetzt wiederum die Ausnahme von der
Regel.
PSYCHOLOGISCH betrachtet kann natürlich der „Verrückte“
zwanghaft handeln oder zum Beispiel bipolar gestört sein. Die zuletzt
sich dem Sog entziehenden können PSYCHOLOGISCH von einer Sozialphobie
oder extremer Schüchternheit gesteuert sein.
SOZIOLOGISCH, d.h.
auf den SOZIALEN Prozess bezogen, spielt diese psychologischen Faktoren
ebenso wenig eine Rolle wie die subjektiven Rationalisierungen der
Beteiligten.
Deutlich wird auch, dass kulturelle und politische Strukturen die Wahrscheinlichkeit eines derartigen Prozesses determinieren.
In
einer liberalen Hippie-Kultur z.B. , die verrücktes Tanzen als Zeichen
von Freiheit wertet, sind solche Prozesse natürlich wahrscheinlicher als
in einer totalitären Kultur, in der jede Verrücktheit als Bedrohung für
die Stabilität des Systems angesehen und entsprechend geahndet wird.
Wenn
es um fundamentale, strukturelle Veränderungen geht, muss ein
vergleichbarer sozialer Prozess soziologisch zusätzlich unter dem Aspekt
des Machtkampfes betrachtet werden.
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